Wir haben die Pornoindustrie für dich näher unter die Lupe genommen und dir hier einige Fun Facts zusammengestellt.
1. Porno, was ist das eigentlich?
Pornos sind so genannte Sexfilme, also Filme, bei denen Darsteller*innen beim Sex gefilmt werden. Der Unterschied zwischen einer Sexszene in einem Spielfilm und einem Porno liegt darin, dass meist GenitalienIst die medizinische Bezeichnung für Geschlechtsorgane. Damit sind sowohl die inneren als auch die äußeren Geschlechtsorgane gemeint. Die äußeren Genitalien Penis, Hodensack und Hoden werden als männliche Genitalien bezeichnet. Vulva ... von sehr nah gezeigt werden, während Sexszenen in einem Spielfilm eher oberflächlich stattfinden. Die Szenen in einem Porno sind also sehr explizit und werden sehr genau gezeigt.
Pornos können nicht nur Videos oder Filme sein, sondern auch in Games und Virtual Reality stattfinden oder aber in Bildform, z.B. in Magazinen.
PornografiePorno ist die Kurzbezeichnung für Pornografie. Es handelt sich dann um „pornografische“ Darstellungen, wenn nackte Körper und se- xuelle Aktivitäten sehr direkt und detailliert dargestellt sind und vorwiegend zum Zweck der sexuellen ... ist dazu gemacht, die Zuschauenden zu erregenErregung ist ein besonderer körperlicher und geistiger Zustand, der durch äußere und/oder innere Reize verursacht wird. Bestimmte Bilder, Gerüche oder auch Fantasien können erregend sein und lustvolle Gefühle auslösen. Zeichen für s.... Es kann aber auch irritierend oder verstörend sein, bestimmte Szenen zu sehen.
Pornos können sich in Dingen wie Bezahlung, Arbeitsbedingungen, Besetzung (also das Miteinbinden verschiedener Körper- und Körperformen, aber auch Hautfarben) unterscheiden. Weil es in der Produktion von Pornofilmen erhebliche Unterschiede gibt, wird oft zwischen Mainstream-Pornografie und feministischerUnter dem Begriff Feminismus werden zahlreiche, teilweise auch gegenläufige politische Bewegungen sowie Theorien zusammengefasst. Feminismus bezieht sich auf die Bewegung für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern und die Abschaff... Pornografie unterschieden.
FeministischeUnter dem Begriff Feminismus werden zahlreiche, teilweise auch gegenläufige politische Bewegungen sowie Theorien zusammengefasst. Feminismus bezieht sich auf die Bewegung für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern und die Abschaff... Pornografie achtet vor allem darauf, dass die Arbeitsbedingungen für alle Beteiligten gut und sicher sind und sie fair bezahlt werden. Diese Filme kosten daher Geld. Außerdem achten die Regisseur*innen auf verschiedene Perspektiven – sodass die Filme nicht nur auf den “Male Gaze” ausgelegt sind. Male Gaze bedeutet, dass Filme auf männliche, heterosexuelleHeterosexuell bedeutet, dass jemand romantische oder sexuelle Gefühle für Menschen des anderen Geschlechts hat. Ein Mann, der sich zu Frauen hingezogen fühlt, wäre beispielsweise heterosexuell. Eine Frau, die sich zu Männern hingezogen... Betrachter abzielen, jegliche andere Perspektiven demnach also missachten.
Mainstream-Pornografie gibt es massenweise kostenfrei im Internet. Hier gibt es jedoch wenig Transparenz zur Bezahlung und den Arbeitsbedingungen am Set.
Es ist also ein bisschen so wie mit Netflix: gute Filme kosten.
«GummiLove, nicht nur weil es Sinn macht, sondern weil da was drin steckt.»
Elias Ambühl
2. Ist das überhaupt legal?
Pornos sind in Deutschland und Österreich ab 18, in der Schweiz ab 16 Jahren legal. Das bedeutet, wenn du minderjährig bist und dir jemand einen Porno schickt, macht sich die Person strafbar. Und wenn du einen verschickst, machst du dich strafbar. Das Gesetz, das dies regelt, nennt sich “Verbreitung pornografischer Inhalte” und sorgt dafür, dass Menschen, die Jugendlichen Zugang zu Pornos verschaffen, bestraft werden.
Was viele auch nicht wissen: Das gilt auch für Nudes, also Nacktbilder, die du z. B. von (Ex-)Partner*innen bekommen hast. Sobald du diese an andere weiterleitest, begehst du eine Straftat.
Wenn du über 18 bist und jemandem einen Porno oder Nudes verschicken willst, dann frage unbedingt vorher nach! Niemand möchte gerne ungefragt Fotos von Genitalien bekommen.
3. Pornofilm = Actionfilm
Ein Porno ist ein bisschen so wie ein Actionfilm auch. Es gibt ein Drehbuch, das von den Schauspieler*innen gespielt wird, es gibt Special Effects (zum Beispiel wird oft durch Fake-Sperma nachgeholfen) und es gibt Anweisungen, die die Darsteller*innen befolgen sollen. Vieles von dem, was im Porno stattfindet, folgt also einem Skript und ist quasi “einstudiert”. Das bedeutet: Nicht alles, was du dort siehst, läuft genauso beim Sex zu Hause ab.
Pornodarsteller*innen sind sehr trainiert in dem, was sie tun und haben Erfahrung. Nicht alles, was du dort siehst, musst und solltest du also zu Hause nachmachen, denn im Porno sieht man nicht, dass es für viele Stellungen und Praktiken einiges an Vorbereitung benötigt, um sie sicher ausüben zu können. Vor allem Praktiken wie AnalsexVom lateinischen Wort Anus (für After) abgeleitete Bezeichnung für den Geschlechtsverkehr, bei dem der Penis in den After eingeführt wird. Die Afterregion kann eine sexuell erogene Zone sein. Nicht alle mögen Analverkehr. Er stellt eine... etc. brauchen Vorbereitung und können nicht einfach mal eben so ausgeübt werden.
Was man in den meisten kommerziellen Pornos auch nicht sieht, ist Safer SexSafer Sex ist Sex, bei dem geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um ungewollte Schwangerschaft und/oder sexuell übertragbare Infektionen (STIs) zu vermeiden. Dazu gehört beispielsweise das Verwenden von Kondomen, Lecktüchern und Latexha.... Darsteller*innen unterliegen zwar den Regeln von regelmäßigen STI-Tests, aber Lecktücher oder Kondome sieht man kaum bis gar nicht. Genauso wie Kommunikation, also das Sprechen darüber, ob das, was gemacht wird, in Ordnung ist. Menschen, die in ihrem privaten Umfeld Sex habenIst ein Fachausdruck für "Sex haben" und meint ganz konkret, wenn ein Penis in eine Vagina eindringt bzw. eine Vagina einen Penis in sich aufnimmt. Damit versteht man eine sexuelle Begegnung zwischen zwei oder mehreren Menschen. In der Umg..., sollten im besten Falle darüber sprechen, was ihnen gefällt, was sie möchten und was nicht. Im Porno fällt das weg, weil es bereits vorher kommuniziert wurde. Deshalb sieht man in den Videos oft nicht, ob alle damit einverstanden sind.
4. Alle in meiner Klasse gucken Pornos, ich möchte aber nicht
Pornos können nicht nur erregend und interessant, sondern auch irritierend oder verstörend sein. Nur weil andere sich Pornos ansehen, heißt das auf keinen Fall, dass du das auch tun sollst. Im Gegenteil: Es ist super, dass du deine Grenzen kennst und darauf hörst, was du möchtest und was nicht. Du bist nicht langweilig oder uncool, wenn du keine Pornos schauen möchtest. Wenn dir jemand ungefragt ein Video schickt, teile der Person mit, dass du das nicht möchtest.
Auch, wenn es unangenehm sein kann, darüber zu sprechen: suche dir Vertrauenspersonen, denen du dich mitteilen kannst. Zum Beispiel ältere Geschwister oder ein Elternteil.
5. Warum haben im Porno alle so große Penisse und Brüste?
Vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass auch bei der Auswahl der Darsteller*innen im Porno besonders die Genitalien wichtig sind. Die meisten Darsteller*innen haben große Brüste, große Penisse, sind glatt rasiert und bilden nicht unbedingt ein vielfältiges Bild von Körpern ab. In vielen Pornos ist es deshalb genau wie in Hollywoodfilmen auch - der Cast sieht immer sehr ähnlich aus.
Aber: Menschen sehen unterschiedlich aus, haben dicke und dünne Körper, verschiedene Hautfarben, sind rasiert oder haben Haare und vor allem: haben ganz unterschiedliche Genitalien. Kleine oder etwas größere Penisse, lange HodenDie Hoden sind die männlichen Keimdrüsen, in denen Spermien gebildet werden. Diese Produktion beginnt in der Pubertät und dauert bei intakten Drüsen bis zum Lebensende an. Es befinden sich jeweils zwei Hoden im Hodensack unterhalb des P..., verschiedene VulvalippenDie Vulvalippen, oder auch Labien genannt (veraltet auch Scheidenlippen oder Schamlippen), sind die Hautfalten vor der Vaginalöffung und sind Teil der Vulva. Man unterscheidet zwischen den äußeren und den inneren Vulvalippen. Die Vulvali..., die entweder sehr sichtbar sind oder etwas versteckt.
Die Genitalien der Darsteller*innen in Pornofilmen sind zwar echt - es wird aber vor allem bei der Auswahl der Darsteller*innen darauf geachtet und nach einem bestimmten Schema ausgewählt. Das ist schade, weil man so kein vielfältiges Abbild der Gesellschaft sieht, sondern sehr ähnlich aussehende Menschen.
«Was ist besser als Sex? Safe Sex!»
Port Polar
6. Ich kann an nichts anderes mehr denken
Wenn du das Gefühl hast, an nichts anderes mehr denken zu können, als Pornos zu schauen, dann solltest du dich jemandem anvertrauen. Übermäßiger Pornokonsum, der sich auf deinen Alltag auswirkt, kann zu einer Abhängigkeit führen.
Genau wie mit Alkohol oder Drogen auch macht sich das so bemerkbar, dass dein Alltag sehr von den Gedanken daran bestimmt ist, du z. B. in der Schule/bei der Arbeit abgelenkt bist, an MasturbationFremdwort für Selbstbefriedigung oder onanieren. und Pornos denkst und es anfängt, dich zu belasten.
Auch die Tatsache, dass dich bestimmte Pornos irgendwann nicht mehr erregen und du “härtere” Pornos brauchst, um erregtUnter „spitz sein“ versteht man in der Umgangssprache sexuell erregt zu sein oder Lust auf Sex zu haben. zu werden, kann ein Indikator sein.
All das sind Anzeichen davon, dass Pornos dein Leben mehr bestimmen, als sie sollten. Hilfe und Unterstützung findest du bei Beratungsstellen wie profamilia oder Therapeut*innen.
Hast du gewusst?
"Fake" Sperma
wird häufig in Pornos verwendet
Teste jetzt dein Wissen zu Pornos
Mache das Quiz und finde heraus, wie viel du über Pornos weißt.