Das erste Mal

Hier erfährst du, dass es viele erste Male gibt und du ein Recht darauf hast, dein erstes Mal dann zu haben, wann und so wie du das möchtest. Es geht auch um den Mythos der Jungfräulichkeit, Schutzverhalten und Einverständnis.

Das erste Mal können Menschen mit verschiedenen sexuellen Orientierungen und/oder Geschlechtsidentitäten erleben. Es gibt auch Menschen, die gar keine Sexualität leben möchten. Auch wenn ihr hier einige Tipps zum ersten Mal erhaltet, definiert selber, ob ihr ein erstes Mal haben möchtet und falls ja, wie ihr dieses erleben und gestalten wollt.

Das erste Mal

  1. Lust ist das zentrale Gefühl beim ersten Mal.
  2. Es braucht das Einverständnis von allen beteiligten Personen.
  3. Vertrauen ist wichtig, um sich zu öffnen, sich wohl zu fühlen und zu genießen.
  4. Sich selbst sein und vor allem sich nice finden.
  5. Wünsche, Ängste und Verhütung im Voraus besprechen.
  6. Kein Stress, auch wenn etwas nicht gleich funktioniert, es ist schließlich keine sportliche Leistung, die man erbringen muss.

1. Lust ist das zentrale Gefühl beim ersten Mal

Lust ist ein inneres Verlangen oder ein Bedürfnis nach Vergnügen, Befriedigung oder einem schönen Gefühl. Da alles neu ist, können zu den wunderschönen Gefühlen plötzlich auch komische Gefühle wie Scham, schlechtes Gewissen oder Ekel auftreten. Das ist ganz normal und auch nicht schlimm.

Wichtig ist, dass das innere Gefühl „ich finde es voll OK, was ich hier mache“ immer noch stimmt. Ansonsten habt ihr jederzeit das Recht abzubrechen.

Achte darauf, was dein Körper dir sagt

Der Körper spricht und zeigt super, ob ihr Lust empfindet. Achtet auf Dinge wie:

  • tiefe Atmung
  • Kribbeln im Intimbereich, Bauch oder Körper
  • Arme und Beine sind entspannt
  • ihr seid mit den Gedanken voll im Moment und anwesend

Außerdem helfen folgende Punkte dabei, das Gefühl der Lust zu unterstützen:

  • der passende Moment
  • die richtige Person
  • Vertrauen
  • gute Stimmung
  • ungestörte Privat- und Intimsphäre
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2. Es braucht das Einver­ständnis von allen betei­ligten Personen

Grenzen respektieren und eigene Grenzen erkennen ist total wichtig. Jede Person hat das Recht “Stopp” zu sagen und abzubrechen. Dabei muss nicht immer das Wort „Nein“ fallen. Seid aufmerksam und liebevoll miteinander. Achtet auf die Körpersprache. Das erste Mal soll für euch beide schön sein und ohne Druck oder Schmerzen passieren.

3. Vertrauen ist wichtig um sich zu öffnen, sich wohl zu fühlen und zu genießen

Damit Vertrauen wachsen kann, braucht es Zeit, positive Erfahrungen, Offenheit und Respekt. Klärt vorher ab, mit wem ihr sonst noch über euer erstes Mal redet und was ihr gerne nur für euch behalten möchtet.

Es gibt beim Sex keine aktive Person (Eindringende) und keine passive Person
(in die eingedrungen wird). Es braucht immer zwei aktive Personen. Es dringt nicht ein Penis, Finger oder ein Toy in eine Person ein, sondern diese nimmt aktiv auf, umschließt und bestimmt mit. Es ist wichtig, dass jede Person das Gefühl hat, aktiv und selbstbestimmt am ersten Mal teilzunehmen, um sich zu öffnen und sich wohl zu fühlen.

«SafetyFirst for you and me.»

Nicolas Huber, Pro-Snowboarder Big Air & Slopestyle
Nicolas Huber

4. Sich selbst sein und vor allem sich nice finden

Self-Love/Selbstliebe bedeutet, sich selbst zu lieben und so anzunehmen, wie man ist. Das bedeutet nicht, dass man alles an sich gut finden muss. Jeder Mensch hat Dinge an sich, die man nicht mag, aber diese anzunehmen und zu sagen “so bin ich und das gehört zu mir und das ist auch gut so”, bedeutet Selbstliebe. Es ist wichtig, sich selbst das Gefühl der Wertschätzung und der Liebe zu geben und es nicht nur von einer anderen Person einzufordern. Ein positives Gefühl zum eigenen Körper zu haben und sich selbst ohne Scham intim berühren zu können, ist voll wichtig.

5. Wünsche, Ängste und Verhü­tung im Voraus bespre­chen

Kommunikation! Redet über eure Ängste, auf was ihr euch freut, was ihr euch wünscht, wie sich das Ganze anfühlt. Ein schönes Vorspiel voller zärtlicher Berührungen ist sehr hilfreich, um sich zu entspannen. Kümmert euch um die passende Verhütung. Benutzt gegebenenfalls Gleitmittel, es ist wichtig, dass es gut rutscht und flutscht.

6. Kein Stress, auch wenn etwas nicht gleich funktio­niert

Es ist schließlich keine sportliche Leistung, die du erbringen musst.

Beim ersten Mal funktioniert vielleicht nicht immer alles so, wie man sich das vorgestellt hat (Penis wird nicht steif, Vulvina oder Anus öffnet sich nicht, die Lust ist plötzlich weg ...). Geht cool und gelassen damit um und redet miteinander, denn es ist nicht schlimm. Verschieben oder einfach nur kuscheln und schmusen sind wahre Wundermittel.

Küssen, Sex, Orgasmus ... alles ist lernbar und braucht einfach ein bisschen Zeit. Das Ganze ist ja schließlich nicht eine Leistung, die benotet wird. Sex soll vielmehr leidenschaftlich und schön sein.

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Die Entjung­fe­rung ist ein Mythos

Der Mythos, dass das Hymen (Jungfernhäutchen) vom Penis eingerissen wird, ist eine veraltete Denkweise und schlicht falsch! Denn:

  1. Das Hymen ist ein dünner und feiner Hautsaum um die Vaginaöffnung.
  2. Kein*e Ärzt*in kann anhand dieses Hautsaums erkennen, ob eine Person schon Sex hatte oder nicht. Das Hymen sieht bei jeder Person anders aus und kann sich durch Wachstum oder Bewegung auch immer wieder verändern.
  3. Beim ersten Mal blutet es nur bei etwa 30% der Personen mit Vulvina, und oft nur, weil die vaginale Schleimhaut verletzt wurde, was oft nur bei Anspannung und Verkrampfen vorkommt.

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